Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
Pfoten auf Asphalt - Folge 7: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
In der siebten Folge von Pfoten auf Asphalt dreht sich alles um die spannende Welt der Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen (FCI Gruppe 6). Gemeinsam mit Franziska Kampleitner, Züchterin, Hundefriseurin und Jägerin, sprechen wir darüber, wie Hunde aus dieser Gruppe das Stadtleben meistern können und welche Herausforderungen und Besonderheiten sie mitbringen.
Highlights der Folge:
Einblicke in die FCI Gruppe 6: Franziska erklärt anschaulich, was Laufhunde und Schweißhunde ausmacht, wie sie arbeiten und welche Rassen in diese vielseitige Gruppe gehören.
Jagdtrieb & Rückruf – kein Widerspruch?: Besonders spannend: Wie Franziska schon die Welpen mit der Hundepfeife auf den Rückruf konditioniert – ein Muss bei so selbstständigen Hunderassen..
Leben mit Jagdhund in der Stadt: Franziska zeigt, dass Bracken und Schweißhunde bei richtiger Auslastung auch Stadthunde sein können – mit Mantrailing, Nasenarbeit & Co.
Praktische Tipps:
Rückruf früh trainieren: Der Aufbau eines verlässlichen Rückrufs beginnt bei Franziska schon in der Wurfbox – mit positiven Verknüpfungen durch die Hundepfeife.
Haltung mit Bedacht wählen: Jagdhunde sind eigenständig, ausdauernd und brauchen Beschäftigung – man sollte sich bewusst für so eine Rasse entscheiden.
Zuchtstätte gut prüfen: Gute Züchter erlauben Besuche, zeigen die Mutterhündin und geben keine Welpen "auf Bestellung" ab – Geduld ist wichtig.
Stadthund-Alternativen zur Jagd: Mantrailing, Trickdogging oder Nasenspiele bieten tolle Alternativen zur Jagd und sind ideal für die Stadt.
“Geht respektvoll miteinander um, egal ob Mensch oder Hund.”
Alle Infos zu Franziska, ihrer Arbeit und der vollständigen FCI-Rassenliste findet ihr in den Shownotes.
Hört rein und erfahrt, wie ihr das Leben für euch und euren Hütehund in der Stadt entspannter gestalten könnt! Neue Folgen gibt es alle 14 Tage.
Shownotes:
Quellen und Links:
Buchtipp Franziska: Hoffnung auf Freundschaft
Pfoten auf Asphalt Spotifyplaylist
Bei Fragen schickt uns ein Mail an pfotenaufasphalt@grossstadthund.com
Transkript
ERICH:
Hallo und herzlich willkommen bei Pfoten auf Asphalt, dem Podcast für Stadtmenschen mit Hund und solche, die es werden wollen. Heute spreche ich mit Franziska. Sie ist Jägerin, Züchterin und außerdem Hundefriseurin und spricht mit mir über die FCI Gruppe 6. Viel Spaß! Danke, liebe Franziska! dass du heute da bist, zu mir gekommen bist für dieses Gespräch. Für die, die dich nicht kennen, erzähl uns mal, wer du bist, woher du kommst und was du machst.
FRANZISKA:
Hallo, guten Morgen, herzlich willkommen und danke für die Einladung, lieber Erich, zu diesem Podcast. Mein Name ist Franziska, ich komme aus Oberösterreich, bin selbstständig als mobile Hundefriseurin und Katzenfriseurin unterwegs. Derzeit habe ich vier französische Laufhunde, der Rasse Petit Basset Griffon Vendéen, die zur FC Gruppe 6 gehören. Ich bin Jägerin, ich bin geprüfte Leistungsrichterin für die Bracken und Laufhunde. Also wie man hört, mein Leben besteht großteils aus Hund.
ERICH:
Erzähl uns zuerst mal so ein bisschen von deiner Rasse und wie viele du davon hast.
FRANZISKA:
Ja, ich habe vier Hunde derselben Rasse, wie schon gesagt, Petit Basset Griffon Vendéen. Drei Hündinnen und einen Rüden. Ich züchte diese Hunde auch. Ich führe sie jagdlich. Nicht alle, aber drei davon haben eine jagdliche Prüfung. Und eine ist in der afrikanischen Schweinepest -Kadaversuche ausgebildet, eine Hündin. Ja, ich mache auch noch Mantrailing. Und ich habe mich einfach in diese Rasse verliebt. Zufällig entdeckt, sage ich mal.
ERICH:
Wann hast du dich in die Rasse verliebt? Und was macht sie so speziell für dich? Was macht es aus, wo du sagst, das sind meine?
FRANZISKA;
Also ich bin zufällig 2006 auf diese Hunderasse gestoßen und mir wurde quasi der Kernterrier empfohlen. Und auf dieser Website, die ich damals besuchte, über diese Kernterrier -Zucht, war in der Galerie ein Foto von einem Der Petit Basset Griffon Vendéen. Das war dann auch die Mutterhündin unseres ersten Rüdens dieser Rasse. Ich habe die Dame damals gleich kontaktiert und habe sie gefragt, ob ich mir den Hund persönlich anschauen darf. Mein Mann und ich sind dann auch hingefahren, haben uns die Hündin anschaut und sie hat halt auch gleich gesagt, ja, sie plant einen Wurf, und so kamen wir ein halbes Jahr später zu unseren ersten Welpen, der Rasse Petit Basset Griffon Vendéen. Und so begann dann meine Geschichte mit diesen Hunden.
ERICH:
Er gehört ja zu dieser FC Gruppe 6, die Laufhunde und Schweißhunde. Was macht die so besonders? Was sind deren Eigenheiten jetzt? Vielleicht auch gleich, was für Rassen fallen sonst noch so drunter? So ein paar, die dir einfallen, damit wir so einen kleinen Überblick haben.
FRANZISKA:
Die Bracken - und Laufhunde, wo auch meine Hunderasse eben dazugehört, sehr speziell macht, ist, dass sie sehr eigenständig sind, dass sie spezialisiert sind auf Hasenjagd. Also der Ursprung ist eben, wie gesagt, in Frankreich. Und in Frankreich jagen sie mit diesen Hunden in der Meute, nicht nur Hasen, sondern auch anderes Wild. Die Hunde sind spezialisiert auf das Hochmachen der Hasen. Und die jagen die Hasen quasi dann auch spurlaut. Das heißt, sobald sie den Hasen nicht mehr in Sicht haben, suchen sie sich die Spur des Hasen und brauchen wahnsinnig viel Lungenvolumen für den Spurlaut und sind so eigentlich immer langsamer als der Hase und erwischen ja das Wild gar nicht, weil das einfach sehr anstrengend ist für den Hund. Und das ist eine spezielle Jagdart generell der Bracken - und Laufhunde. Es gibt ja in Österreich einige Brackenrassen, die direkt in Österreich gezüchtet werden. Die steirische Rauhaarbracke zum Beispiel, die Brandlbracke, die Tirolerbracke und die alpenländische Dachsbracke. Die gehören auch zu den Bracken - und Laufhunden und der FCI -Gruppe 6. In der FCI -Gruppe 6 gibt es ja nicht nur Jagdhunde, auch andere.
ERICH:
Es ist eine sehr große Gruppe. Wie viele Rassen sind da drinnen?
FRANZISKA:
Ich glaube, mehr als 70 Rassen sind in der FCI Gruppe 6. Unter anderem ist da auch der Dalmatiner und der Rhodesian Ridgeback drinnen, die ja in Österreich keine anerkannte Jagdhunderasse sind, aber sehr beliebte Hunde eben. Man sieht sie auch des Öfteren. Also ich habe sie persönlich eher weniger, aber auf Ausstellungen sieht man sie natürlich, auf Hundeausstellungen schon auch viele Hunde der FCI Gruppe 6. Nicht so viel wie von manch anderen Hunderassen, aber doch auch einige.
ERICH:
Man sieht sie, weil sie ja auch sehr hübsche Hunde sind. Du hast den Ausdruck “hochmachen” eben verwendet, so im jagdlichen Kontext. Was bedeutet das für Nichtjäger? So kurz erklärt.
FRANZISKA:
Das ist aus der Jägersprache eben. Heißt, der Hund scheucht schon mit einem Laut den Hasen auf.
ERICH:
Mach ich mal weiter mit der Frage, Laufhunde und Schweißhunde. Diese zwei Arten, die da reinfallen, haben die so ganz die gleiche Aufgabe oder gibt es da Unterschiede?
FRANZISKA:
Also es gibt schon Unterschiede. Die Laufhunde, also die Bracken und Laufhunde sind halt sehr speziell für die Brackierjagd. Also das steckt ja schon in Bracken und Laufhunden drinnen, man brackiert Fuchs oder Hase. Der Schweißhund ist eher der Hund für die Nachsuche. Für nach dem Schuss, sage ich jetzt einmal, ist der Schweißhund da. Natürlich auch die Bracken - und Laufhunde, weil die ja genauso gut nach dem Schuss nachsuchen können, wenn der Jäger jetzt ein Wild, das er erlegt hat, das er entnommen hat, nachsuchen muss, weil er es vielleicht nicht gleich findet oder so. Darum haben wir unsere gut ausgebildeten Jagdhunde, die sehr wichtig sind. Und da sind halt die Schweißhunde, wie zum Beispiel der Bayerische Gebirgsschweißhund oder der Hannoveraner Schweißhund, sehr gefragte Hunde in der Jägerschaft als Schweißhunde eben. Und Schweiß bedeutet ja das Blut des Wildes. Also ein Hund geht ja nicht nur auf quasi den Schweiß, sondern auch auf die Bodenverwundung des Wildes. Also egal ob Schweißhund oder... oder sonstiger Jagdhund.
ERICH:
Das wär eben meine nächste Frage gewesen, weil der Schweiß ja eben was anderes auch bedeutet im jagdlichen Kontext und es auch darum dann eben geht, dass wenn man ein Tier verletzt hat, dass man es auch relativ schnell findet.
FRANZISKA:
Genau, das ist sehr wichtig. Wir haben sehr wenig Arbeit als Jagdhund, weil natürlich die Jäger sehr gute Schützen sind und das Equipment ist natürlich auch sehr gut. Es ist okay, wenn wir keinen Jagdhund brauchen, weil dann ist meistens das Stück Wild, das der Jäger entnommen hat, dass er das gleich parat hat und nicht lange nachsuchen muss. Aber es kann halt auch mal passieren, dass das nicht so ist, und dann brauchen wir unsere Jagdhunde.
ERICH:
Je besser der Jäger seine Arbeit macht, desto weniger Arbeit hat der Schweißhund zu tun.
FRANZISKA:
Genau so ist es und es ist auch sehr gut, wenn der Jäger weidegerecht arbeitet. Also weidegerecht heißt eben, dass so rasch wie möglich das Stück Wild, das er da eben jetzt entnehmen will, auch bergen kann. Also gerade im Sommer, wenn es warm ist, man will ja das Fleisch natürlich dann zum Verzehr bringen und das soll wirklich so rasch wie möglich passieren.
ERICH:
Und das sind ja eben Hunde, wie du jetzt uns erklärt hast, eben sehr selbstständig arbeiten. Und das macht es ja sicher auch erzieherisch sehr interessant. Was würdest du sagen, wo man da besonders Acht geben sollte, schon von klein auf vielleicht?
FRANZISKA:
Also ich bin ja auch Züchterin meiner Hunderasse und ich konditioniere die Welpen mittels Hundepfeife schon mal auf einen Rückruf. Ich beginne eigentlich schon, sobald für die kleinen Abenteuer losgeht, mit Augen offen, Ohren offen, erkunden sie ja schon die Welt ein bisschen. Also nicht großräumig, aber was halt so rundherum ist. Und mit dem Pfiff hole ich sie mir her, da gibt es halt dann leckeres Essen, Belohnungen und so. Und von da lernen sie eigentlich von klein auf, aha, wenn es pfeift, dann ist es interessant, dann gibt es was Tolles. Meistens belohne ich sie mit Leckerli, gerade die Kleinen. Meine älteren Hunde kriegen auch manchmal einfach nur besondere Kuscheleinheiten, sage ich mal. Also wirklich einfach nur verbale Belohnung. Sie sind sehr gut konditioniert auf den Pfiff. Also meine Hunde, wenn die im Garten draußen sind und ich pfeife, dann kommen die. Aber dann wollen sie auch was. Da ist es aber sehr ratsam, von klein auf schon konsequent an einem Rückruf zu arbeiten. Wenn sie was in die Nase kriegen und spurlaut geben, hören sie nichts mehr. Darum rufe ich gar nicht lang, sondern ich habe gleich mal den Pfiff. Und bei mehreren Hunden, wenn du hast, ist es ja sowieso immer besser, mit einem Pfiff die Hunde zurückzuholen. Sicher hören sie auf den Namen, aber ja, der Pfiff ist für den Hund offensichtlich weiterzuhören.
ERICH:
Ganz bestimmt auf jeden Fall mal weiterzuhören, glaube ich. Und auf jeden Fall ist auch die ganze Emotion mal draußen.
FRANZISKA:
Genau. Das ist meine Erfahrung ganz einfach, weil die Hunde halt eigenständig sind und sagen, ah, tolle Duftspur, ich bin dann mal weg. Das ist wirklich schwierig. Ich gehe viel an der Leine mit meinen Hunden spazieren, weil es halt... Leider die Gegend oft nicht so zulässt mit Straßen, Eisenbahnen in der Nähe und so. Und die Hunde laufen ja, sind ja sehr ausdauernd und laufen weit, wenn es notwendig ist. Und das ist zu gefährlich. Also da bin ich halt sehr vorsichtig. Und in der Meute lasse ich sie sowieso nicht laufen. Also die fordern sich ja quasi gegenseitig auf. Komm, geh mit, ich zeige dir was Tolles.
ERICH;
Auch cool, dass du eigentlich eh schon ganz was Wichtiges mitgibst. Dann schon von klein auf eben diesen Rückruf trainierst, schon mit den Welpies und auch, dass du sagst, dass es halt schon so ist, dass man sich gut überlegen muss, wo man die frei läuft, weil das sind eben Jäger und die jetzt nicht überall frei laufen können und man so verantwortungsbewusst sein muss und halt sagen kann, ja, da nehme ich den Hund lieber an die Leine, weil sonst ist er ziemlich wahrscheinlich mal weg.
FRANZISKA:
Ja, genau.
ERICH:
Glaubst du, dass diese Hunde dann trotzdem Hunde wären, die man in der Stadt halten kann?
FRANZISKA:
Ja, würde ich schon sagen. Meine Hunde haben ja so den Ruf, im Haus ein Enkel, im Gelände ein Bengel. Also der braucht jetzt nicht Haus mit Garten, weil er braucht einfach nur genügend Bewegung, ein bisschen Kopfarbeit auf jeden Fall, wo er was zum Nachdenken hat, Schnüffeln. Und Nasenhunde wollen halt immer ganz gern schnüffeln und schnüffeln ist immer sehr, sehr wichtig. Also ich mache es ja selber mit meinen Hunden, wenn wir wenig in der Jagd zu tun haben, dann macht man halt Mantrailing zum Beispiel. Das ist ganz eine großartige Alternative für einen Jagdhund. Gerade in der Stadt, weil man das überall machen kann. Und da gibt es ja sehr viele Duftspuren. Und der Hund muss immer die richtige finden. Und das ist anstrengend. Und das kann man durchaus in der Stadt machen. Oder auch einfach nur mal Spaziere gehen oder Agility oder nur mal Trick Dog. Alles möglich für diese Hunde. Sie wollen einfach nur beschäftigt werden. Also ich bin der Meinung, ein Hund, der jetzt nicht als Jagdhund geführt wird, dem fehlt das auch nicht. Ein Hund, den man zu einer Suche... schickt oder auffordert. Der weiß ja gar nicht, was er suchen muss. Ob das jetzt ein Hase, ein Reh, ein Mensch, ein anderer Hund oder eine Katze ist. Die machen das gern. Nasenarbeit ist einfach schon wichtig. Aber wichtig ist die Kopfarbeit für den Hund und Bewegung. Das geht in der Stadt genauso gut. Also es sind sehr, sehr angenehme Hunde im Haus. Sie fordern auch nicht wirklich, also sie sind nicht anstrengend, sie haben eine geschickte Größe auch. Auch nicht nachtragend, wenn man mal nicht so viel Zeit hat. Das kann ja sein, also das Leben besteht ja nicht nur aus Just for Fun. Man hat halt auch mal andere Dinge zu tun und kann den Hund nicht. 24 -7 bespaßen, das ist auch gar nicht notwendig. Sie brauchen ja auch Ruhephasen. Wenn sie dann eine tolle Sache machen dürfen, dann sind sie glücklich und zufrieden. Und ich denke mal, das wird auch die anderen Bracken, Laufhunde, Schweißhunde betreffen, wenn man sie jetzt als Nichtjäger führt.
ERICH:
Ich habe dich ja jetzt als Züchterin da und du hast uns erzählt, dass du schon sehr früh mit den Welpen und dem Rückruf beginnst, was total super ist. Gibt es sonst noch so Dinge, wo du sagst, die machst du jetzt schon von klein auf mit den Welpen, die du noch als Züchterin machst?
FRANZISKA:
Ich habe das Glück, dass ich ein Rudel da habe, das ja sehr gut ist für die Welpenerziehung. Was der Züchter oftmals gar nicht machen kann, machen die Hunde. Ich selber schaue halt schon von Beginn an, wenn die Welpen aktiv werden. Ich baue dann so kleine Hindernisse, Stolperfallen in die Wurfbox, in Form von Stofftieren oder Spielzeug oder einfach nur ein kleines Kissen hineinlegen, wo die Hunde sich schon Richtung Zitzen zum Beispiel abenteuerlustig hinarbeiten können. Also manche kraxln drüber gleich einmal, manche gehen rundherum oder robben rundherum. Je nach Wesen des Hundes, ist er jetzt einer, der sagt, das schaffe ich schon irgendwie. Oder einer, der richtig kämpft und sagt, da will ich jetzt drüber. Also da kann man schon von vornherein feststellen, wie aktiv die Hunde sind und was man mit denen machen kann. Also ist es ein ruhigerer, ist es ein Hund, der schon ein bisschen selbstsicherer ist, ist es einer, der gleich einmal aufgibt und ungeduldig ist. Und da starte ich schon von Anfang an. Und ich habe auch so einen kleinen Welpenspielplatz, wo man dann schon feststellen kann, wie sich die Hunde dann schon entwickeln könnten. Das versuche ich so gut wie möglich hinzukriegen.
ERICH:
Und nebenbei gewöhnen sie sich halt eben schon an die verschiedenen Gegenstände und Untergründe und all die Sachen. Einfach so Umweltsicherheit.
FRANZISKA:
Ja, genau. Alltagssituationen auch akustisch, was man halt überall findet. Wenn auch mal ein Deckel vom Kochtopf auf den Boden fällt, ist ja ziemlich laut. dass die Hunde einfach merken, das gehört zum Alltag dazu. Es ist nicht immer nur still und leise, sondern da ist auch mal Radio oder Staubsauger oder Spülmaschine, was auch immer.
ERICH:
Sehr super, das hört sich ja alles schon sehr, sehr gut an. Ich habe ja meine Hunde immer aus dem Tierschutz und nie vom Züchter. Deshalb ist es besonders spannend für mich. Und da würde ich dich auch noch gerne fragen, was du glaubst, was macht denn gute Züchter aus?
FRANZISKA:
Ich weiß, dass das oftmals nicht sehr einfach ist. Es ist nicht jeder Züchter ein seriöser Züchter, wo man sagen kann, da hole ich mir jetzt einen Hund. Für mich persönlich ist es wichtig, dass ich die Elterntiere, vor allem die Mutter, kennenlernen kann der Welpen. Den Deckrüden, den Vater der Welpen, den kann man ja oft nicht kennenlernen, der befindet sich ja meist woanders. Ich habe das große Glück, dass er bei mir daheim ist, dass man quasi Vater und Mutter der Welpen kennenlernen kann. Das ist für mich ganz wichtig, dass man einfach sieht, wo sind sie geboren, wie wachsen sie auf, wie leben sie. Und da geht es nicht nur darum, dass die Züchter den Hund irgendwo hinbringen. Man soll sich selber. ein Urteil bilden können und die Zuchtstätte anschauen dürfen. Und das erlaube ich meinen Interessenten auch schon, bevor ein Wurf da ist. Die lade ich ein und sage, schaut euch meine Hunde an. Und wenn es passt, kann man sich gern wiedersehen.
ERICH:
Okay. Also so gegenseitiges Kennenlernen, findest du, ist ganz wichtig. Und auch eben zu sagen, kommt mal vorbei. Ihr könnt sehen, wo die Hunde leben. Elterntiere vielleicht beide kennenlernen oder zumindest die Mama kennenlernen und dann schauen wir mal, ob wir uns sympathisch sind und dann reden wir weiter.
FRANZISKA:
Genau.
ERICH:
Und dann auch eben das Ding, dass man auch sagen muss, bei uns oder bei dir gibt es dann nicht den Hund sofort zum Abholen, sondern du züchtest die zwar, aber das kann jetzt ein halbes Jahr, ein Jahr dauern, bis überhaupt welche da sind.
FRANZISKA:
Genau so ist es. Und Hundewelpen auf Bestellung und sofortige Abholung gibt es einfach nicht.
ERICH:
Ist auch schon so ein Warnzeichen, wenn das wäre.
FRANZISKA:
Ja, genau. Das stimmt, da hast du recht. Also die Hündin wird zu einem gewissen Zeitpunkt läufig. Man lässt sie dann decken und entweder es klappt oder es klappt nicht. Die Natur weiß eh, was sie macht. Und wenn es dann Welpen gibt, ist es recht. Aber man kann nicht sagen, nächste Woche kannst du vorbeikommen, so geht es nicht. Also das ist halt schon immer gerade bei einer Hunderasse, wo die Population nicht so groß ist, muss man schon einmal ein, zwei Jahre warten, wenn man es erwarten kann. Weil es ja auch im Umkreis von Österreich nicht so viele Züchter gibt.
ERICH:
Aber entweder hat man die Geduld oder... Man muss sich halt woanders umschauen. Im Tierheim, sage ich immer, gibt es auch nette Hunde.
FRANZISKA:
Ja, auf jeden Fall. Also wenn ich sage, ich will keinen Hund aus einer Zucht, kann ich mir durchaus auch einmal einen Hund aus dem Tierheim anschauen, ob der dann zu mir passen würde oder nicht. Also warum nicht? Also es gibt ja immer wieder welche, die ein neues Zuhause suchen.
ERICH:
Spannend. Wir hatten jetzt schon sehr viel. Du hast uns erklärt. Was für Rassen es gibt, Lauf-, Schweißhunde, welche Aufgaben, dass du findest, kann man in der Stadt haben, wenn man sie gut auslastet. Eben Erziehung sehr wichtig ist, man verantwortungsbewusst damit umgehen sollte, trotzdem einem klar sein muss, dass man die nicht überall wird freilaufen können lassen. Und was ich besonders spannend fand, ist auch, dass du uns ein bisschen erklärt hast, was bei guten Züchtern, wo man so ein bisschen drauf aufpassen sollte. Gibt es noch irgendetwas, das du gerne sagen möchtest?
FRANZISKA:
Was mir einfach am Herzen liegt, ist, man muss ordentlich drüber nachdenken, verantwortungsvoll und vernünftig handeln, bevor man sich einen Hund nimmt, vor allem einen Jagdhund. Und das sage ich immer allen Interessierten, bitte, das ist ein Jagdhund, der sehr eigenständig ist, wenn sie sich für meine Rasse interessieren. Gut drüber nachdenken, weil... Es ist nicht immer einfach, aber das wissen Hunde Menschen ja generell, glaube ich, getraue ich mich so zu sagen.
ERICH:
Super, dass du die erst schon mal aufklärst und sagst, ja, überlegt euch das nochmal gut. Und wahrscheinlich hat man dann irgendwann eh auch so ein bisschen so ein Gespür.
FRANZISKA:
Es ist ja bei meiner Hunderasse, nachdem wir ja einen etwas komplizierteren, längeren Namen haben, habe ich ja kaum. ich sage jetzt einmal Laufkundschaft, die sagen, oh, schaue ich mir schnell den Hund an. Sondern das sind ja meist Hundemenschen, die die Rasse schon kennen. Die wissen, was auf sie zukommt, die sagen, ja, ich freue mich drauf, ich weiß, auf was ich achten muss. Ich weiß, dass der Hund nicht einfach ist in der Erziehung. Ich weiß, dass man konsequent sein muss. Die nehmen das in Kauf, die akzeptieren das. Und so wie ich, ich habe mich halt verliebt in die Rasse. Und ich habe schon damals, als ich meinen ersten Hund verlor, hat irgendwann einmal wer zu mir gesagt, jetzt nimmst du da wieder so einen Hund. Man hat so seine Lieblingsrasse, sage ich mal. Und das ist bei mir der Petit Basset Griffon Vendéen.
ERICH;
Sehr, sehr schön. Dann sage ich schon mal Danke. Es war sehr aufschlussreich. Und kommen wir noch zur Abschlussfrage. Hast du noch irgendeinen Tipp zum Abschluss? Kann jetzt Buch, Film, ein Lied sein, etwas zum Thema Hund, aber auch nicht zum Thema Hund?
FRANZISKA:
Einen kleinen Buchtipp, den habe ich schon lange. Es ist vielleicht nicht das aktuellste Buch, aber es ist sehr lieb und nett zu lesen. Der Titel ist Hoffnung auf Freundschaft. Es ist wirklich eine nette kleine Lektüre, spannend auch. Das kann ich empfehlen. Das finde ich. sehr gut.
ERICH:
Dann pack ich das alles in die Shownotes, deinen Tipp, natürlich auch deine Homepage und deine Social Media Links. Dann können sich die Leute das auch direkt anschauen und sag Danke für dieses zweite Gespräch.
FRANZISKA:
Danke auch dir, lieber Erich. Das war wirklich sehr nett und es hat mich echt gefreut, dass ich da Über mich, meine Hunde und generell über die Bracken - und Laufhunde und Schweißhunde aus der FCI -Gruppe 6 ein bisschen was erklären durfte. Es hat mich wirklich gefreut. Danke auf jeden Fall und danke auch, dass du meine Infos weitergibst. Es war ein nettes Gespräch.
ERICH:
Danke fürs Zuhören. Von mir gibt es auch noch Tipps und zwar heute musikalische, damit sich unsere Spotify -Liste etwas füllt. packe ich euch von Lady Gaga Abracadabra draauf. Sie ist wieder zurück wie früher. Und als zweites packe ich euch etwas Altes neu aufgelegt drauf und zwar Noah Kraus mit Wir sind Helden - Nur ein Wort. Falls ihr Fragen haben solltet, schreibt uns gerne unter pfotenaufasphalt@grossstadthund.com. Wir freuen uns über Fragen, um eine Zusatzfolge aufnehmen zu können. Alle Infos zu Franziska und zu mir findet ihr in den Shownotes. Danke und Ciao.